Produkte von Streuobstwiesen

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Streuobstwiesen liefern vielfältige materielle und immaterielle Produkte. Sie haben eine große Bedeutung für Arten-, Grundwasser, Klima und Landschaftsschutz, wie auch für den Tourismus. Im Einzelnen sind dies:

Obst: Verkauf von Produkten, insbesondere Tafelobst oder Honig aus den Streuobstwiesen direkt an Kunden, z.B. auf einem Bauernmarkt, einen Hofladen oder an Kantinen und dem Einzelhandel. Durch die direkte Vermarktung ohne Zwischenhandel kann der Preis weit-gehend selbst bestimmt werden. Die Kund:innen erleben die Qualität ihrer Produkte. Zur Direktvermarktung gehören auch Produkte, die im Rahmen einer Solidarischen Landwirtschaft produziert werden. In der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) tragen mehrere private Haushalte die Kosten eines landwirt-schaftlichen Betriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten.

Obst für die Weiterverarbeitung durch lokale Unternehmen: Hierzu zählen Kooperationen mit lokalen Keltereien oder Brennereien, die Produkte der Streuobstwiese ankaufen und vermarkten. Mit einem entsprechenden Label kann eine breitere Zielgruppe angesprochen und die Wertschöpfung erhöht werden.

Veranstaltungen: Streuobstwiesen sind Orte, wo diverse Feste, wie z.B. das Apfelfest Mingerode, Apfelblütenfest, Familienfeste, Klassentreffen, Mitmach-Angebote fürs Klima, stattfinden können. Führungen oder Workshops auf der Streuobstwiese können genutzt werden, um das Bewusstsein für den Wert der Wiese zu erhöhen und gleichzeitig Produkte zu verkaufen.

Tourismus: Streuobstwiesen können als touristisches Angebot genutzt werden, indem z.B. ein Obstbaum-Pfad anlegt wird. Ein gutes Beispiel ist der Streuobstwanderweg Mingerode. Die Blüte- und Erntezeit trägt zur Attraktivität vieler Naherholungsgebiete bei. Auf den Wiesen selber können Übernachtungen für Camper angeboten werden.

Umweltbildung: In Kooperationen mit Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen können Lernorte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung geschaffen werden, in dem Workshops und Projekte stattfinden, die das Bewusstsein für den Wert der Streuobstwiese erhöhen. Kurse zur Pflege von Obstbäumen fördern Wissen, welches oft verloren gegangen ist. Gleichzeitig werden die Produkte bekannt.

Umweltschutz (Ökosystemdienstleistungen): Mit einer Baum- oder Blühpatenschaft; einer Patenschaft mit Unternehmen kann eine eigene Ökobilanz besser gestaltet werden. Die Bäume filtern die Luft. Auf dem Grünland können Schafe oder Rinder weiden. Auf diesen können neben Blumen für Bienen auch zahlreiche Sträucher wachsen und die Ökobilanz steigern. Streuobstwiesen sind ein wahres Wunder an Artenvielfalt, ein Reichtum an Tieren und Pflanzen. Schätzungen zufolge eben und wachsen zwischen 3.000 und 5.000 verschiedene Tiere und Pflanzen auf einer Streuobstwiese.

Grundwasser- und Erosionsschutz: Einen effektiven Grundwasserschutz gibt es dabei als kostenlose Zugabe. Das Wurzelsystem der Bäume, Gräser und Wiesenkräuter verhindert in Hanglagen Erosionen.

Haben Sie Interesse, mit Ihrer Streuobstwiese ein Konzept zur Verwertung des vielen Obstes auszuarbeiten? Oder haben Sie Lust in einer Arbeitsgruppe zur Erstellungs eines Marktingkonzeptes mitzuarbeiten?

Dann wenden Sie sich bitte an Thomas Deimel-Bessler.

kontakt[at]streuobstverein.de